Startseite Erholung Waldbaden Ist Nicht Nur ein Trend, Sondern Auch Gesund. Daher Gilt: Unbedingt Mal Ausprobieren!
Baumkronen

Waldbaden ist nicht nur ein Trend, sondern auch gesund. Daher gilt: unbedingt mal ausprobieren!

Heute schon im Wald gebadet?

Noch nicht? Dann nichts wie raus, ab in den Wald, tief eintauchen, tief einatmen und den Wald auf sich wirken lassen.
 

Ein kleiner Ausflug …

Eigentlich ist Shinrin Yoku, wie Waldbaden auf Japanisch heißt, 1982 aus einer Marketingkampagne heraus entstanden. Das japanische Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei wollte die Bevölkerung dazu ermuntern, mehr in die Natur zu gehen. Dass Shinrin Yoku später einmal sogar per Rezept von den Ärzten verordnet werden und fester Bestandteil der japanischen Gesundheitsvorsorge werden würde, war damals noch gar nicht abzusehen. Noch weniger, dass 2012 in Japan sogar ein Forschungszweig (Waldmedizin) an japanischen Universitäten eingerichtet wurde. Waldbaden bedeutet aber nicht, kurz durch den Wald zu gehen oder gar zu joggen, vielmehr geht es um Achtsamkeit und ein bewusstes Wahrnehmen der Natur – und das mit allen Sinnen.
 

Der erste Erholungswald

Bereits 1970 wurde der Akasawa Natural Recreational Forest (in der Präfektur Nagano) als erster Erholungswald mit heilsamer Wirkung ausgewiesen. In diesem Wald gibt es mehrere Shinrin-Yoku-Wanderwege zwischen 1,5 und 3,5 Kilometer Länge, und diese kurzen Distanzen soll man bewusst und aufmerksam genießen, also laaaaangsam gehen und nicht joggen oder walken oder gar dabei telefonieren. Wer mag, verbindet das Waldbad noch mit Atemübungen oder einer kleinen Meditation. Doch Du musst gar nicht nach Japan reisen: Seit 2017 gibt es im Ostseebad Heringsdorf auf Usedom den ersten zertifizierten europäischen Kur- und Heilwald, durch den jede und jeder von uns kostenfrei schlendern kann und dessen Hauptpfad auch für Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen nutzbar ist. Zertifiziert wurden die Kombination aus gesunder Wald- und Seeluft, die hügelige Landschaft wie auch der besondere Baumbestand, der vor allem aus Kiefern besteht. Denn diese Baumart gehört zu den drei „Hauptverantwortlichen“, die uns mit ihrem besonderen Aroma viel Gutes tun, wie Du im nächsten Abschnitt lesen kannst.
 

Was bewirkt Waldbaden?

Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass sich Waldbaden positiv auf die Gesundheit auswirkt. In Japan etwa wurde in einer Studie der Universität Chiba das Baden im Wald mit einem Aufenthalt in der Stadt verglichen, mit dem Ergebnis, dass die Probanden nach ihrem Waldspaziergang – der übrigens nur rund 20 Minuten dauern muss – unter anderem einen niedrigeren Blutdruck und Puls hatten sowie eine verringerte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Auch Deutschlands wohl bekanntester Förster und Autor Peter Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“, Ludwig Verlag) ist davon überzeugt, dass der Wald unserem Immunsystem guttut, uns beruhigt, abhärtet und fit macht. „Blätter entfalten ihre Heilkraft schon allein, wenn wir sie ansehen. Neuere Forschungen belegen gar, dass bestimmte Duftstoffe, die die Bäume ausdünsten, unser Immunsystem stärken“, berichtet der Baumkenner im Geo Magazin. Wissenschaftler führen diesen Effekt auf Terpenoide zurück, Duftstoffe, die vor allem Fichten, Kiefern und Tannen freigeben und die den Bäumen untereinander auch als Kommunikationsmittel dienen, zum Beispiel um ihre „Kollegen“ rechtzeitig vor allzu gefräßigen Insekten zu warnen. Und im Wissenschaftsmagazin Science hieß es bereits 1984, dass Patienten, die nach einer Operation durch ihr Krankenhausfenster ins Grüne schauen konnten, schneller gesund wurden und weniger Schmerzmittel benötigten als diejenigen, die nur eine Hausmauer betrachteten.
 

So geht Waldbaden

Noch tiefer eintauchen in den Wald und damit in das Thema kannst Du, indem Du einen der vielen angebotenen Kurse machst, nach deren Abschluss Du zum Beispiel Waldbademeisterin bzw. Waldbademeister bist und Interessierten das Waldbaden näherbringen kannst: von der Geschichte des Waldbadens über das Ökosystem Wald bis hin zur Heilkraft der Bäume. Vielleicht hast Du ja mal Lust auf diesen etwas anderen „Bildungsurlaub“, zum Beispiel in der Waldbaden Akademie in Rheinland-Pfalz. Ebenso kannst Du auch selbst an einer geführten Tour teilnehmen. Gib online einfach den Begriff „Waldbaden Tour“ ein und Du wirst zahlreiche Angebote entdecken. Doch natürlich kannst Du auch ohne Anleitung und Zertifikat in jedem Wald „baden“, der Dir gefällt. Im Grunde geht es einfach darum, zu entschleunigen, sich dem alltäglichen Stress mal für eine kurze Weile zu entziehen, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen oder sie zu ordnen, zur Ruhe zu kommen. Einen Unterschied zu einem Waldspaziergang gibt es beim Waldbaden aber doch – eine kurze Anleitung:

  • Zieh Dich entsprechend der Witterung an, denn wenn Du frierst, kannst Du Dein Waldbad nicht entspannt genießen und möchtest schnell wieder nach Hause.
  • Such Dir ein Waldstück aus, das nicht zu stark frequentiert ist, oder „bade“ zu einer Uhrzeit, die nicht ganz so begehrt ist. Morgens begegnet man zum Beispiel meist nur ein paar Gassigehern oder Joggern, die ihre Runden drehen.
  • Nimm Dir Zeit, schlendere durch den Wald. Pack doch mal eine Thermoskanne mit heißem Tee mit ein und eine Decke, setz Dich auf einen Baumstamm oder an einen kleinen Tümpel und genieß die Stille. Beobachte „das Treiben“ im Wald: Libellen und Bienen, die umherschwirren, eine Amsel, die gerade im Laub wühlt, ein bunt schimmernder Käfer, der einen Ast besteigt.
  • Was fühlst Du gerade? Was riechst Du? Was hörst Du? Was siehst Du? Spürst Du einen Windhauch, duftet es nach Moos, Laub oder nach Pilzen?
  • Magst Du Meditation? Dann nutze die Ruhe und konzentriere Dich auf Dich, Deinen Atem, die Stille, die Waldluft. In der Teamfit App findest Du übrigens unter dem Begriff „Mindfulness“ viele kurze „Auszeiten“ zum Anhören ebenso wie 3- bis 4-minütige Atemübungen zur Entspannung, die Du auch bei Deinem Waldbad prima nutzen kannst.
  • Wenn Du Yoga praktizierst, kannst Du auch Deine Matte mitnehmen und eine Yogaübung machen; vielleicht findest Du ja eine schöne Wiese im Sonnenlicht oder eine Lichtung. Auch in diesem Fall ist Deine Teamfit App die perfekte Begleitung. Dort findest Du kurze Videos mit Yoga-Übungen für Anfänger, Fortgeschrittene, zum Stressabbau oder zur Kräftigung. So hast Du Deinen Trainer immer dabei, ohne die Ruhe um Dich herum zu gefährden.
     

20–30 Minuten Waldbaden täglich reichen aus, um unseren Stress zu reduzieren und etwas Positives für die Gesundheit zu tun. Das haben auch Forscher der Universität Michigan 2019 in ihren Untersuchungen festgestellt, als sie ihren 36 Probanden die „nature pill“ (Naturpille) acht Wochen lang verordneten. Dabei durften die Teilnehmenden ganz nach Shinrin Yoku im Wald weder Sport treiben noch das Smartphone nutzen noch sich unterhalten oder lesen.
 

Doch egal, ob Wald, See, Fluss oder Berge: Geh raus in die Natur, wenn Du die Zeit dafür findest, und wenn es nur mal in der Mittagspause ist. Liebst Du „Bergbaden“, „Um-einen-See-herum-Baden“ oder „Auf-einem-See-schippernd-Baden“ genauso, kannst Du Dich dabei auch genauso gut und effektiv erholen. Wichtig ist, dass Du Ruhe findest, dass Deine Umgebung insgesamt ruhig ist, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig mit Dir unterwegs sind, dass Du Deine Arbeit (Smartphone!) und Deinen Alltag ein Stück weit hinter Dir lässt, um in die Natur einzutauchen und Kraft zu tanken für all das, was Du tagtäglich zu bewältigen hast.